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Fachbereich Sprechen

Anders als bei einer Sprachstörungen ist hier nicht das Sprachverständnis betroffen, sondern die Fähigkeit Sprachlaute korrekt und fließend zu artikulieren. Falls Sie unsicher sind, ob für Sie oder Ihre Angehörigen eine Therapie in Frage kommt, kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne persönlich weiter.

Dysarthrie

Eine Dysarthrie ist eine erworbene Sprechstörung, der eine neurologische Ursache zugrunde liegt. Auslöser ist hierbei die Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems. Anders als bei einer Aphasie ist jedoch nur das Sprechen selbst, nicht aber das Sprachverständnis, die Satzbildung oder die Wortfindung betroffen. Eine Dysarthrie äußert sich daher meist in einer veränderten Tonlage, einer fehlerhaften Lautbildung, undeutlicher Artikulation und/oder einem unnatürlichen Sprechrhythmus.

Poltern

Poltern gehört zu den Störungen des Redeflusses. Merkmale sind hierbei ein überhastetes und unrhythmisches Sprechen sowie eine verwaschene und undeutliche Aussprache. Es kann zu Verschmelzungen, Auslassungen und artikulatorischen Veränderungen von Lauten, Silben oder Phrasen kommen. Zudem ist das Sprechtempo sehr hoch und/oder unregelmäßig.

Die Therapie wird individuell und je nach Störungsschwerpunkten gestaltet. Ziel ist es, die Personen an dem jeweiligen Alltag orientierend zu fördern und zu unterstützen. Hierzu werden beispielsweise Übungen zur eigenen Wahrnehmung und zum Umgang der eigenen Sprechgeschwindigkeit durchgeführt.

Bei Kindern ist Poltern öfter mit einer Sprachentwicklungsstörung kombiniert, welche nicht immer klar voneinander abzugrenzen sind. Zu Beginn der Pubertät verstärkt sich oft das Poltern.

In der Therapie werden die Eltern eingebunden und lernen, wie sie unterstützend auf das Sprechen ihres Kindes reagieren können. Des Weiteren werden mundmotorische Übungen durchgeführt und an einer deutlicheren Aussprache gearbeitet. Je nach Alter des Kindes wird ebenfalls an der eigenen Wahrnehmung und dem Umgang mit verschiedenen Sprechgeschwindigkeiten gearbeitet.

Sprechapraxie

Die Sprechapraxie ist eine Störung der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen. Da die Programmierung der Sprechbewegungen gestört ist, kann die betroffene Person das Sprechen nicht oder nur eingeschränkt umsetzen. Hierbei kann es zu Schwierigkeiten bei der Aussprache, der Betonung, des Sprechtempos und des Redeflusses kommen. Oft ist das Sprechen mit einer hohen Anstrengung verbunden.

In der Therapie werden je nach Störungsschwerpunkt individuelle Übungen durchgeführt und insbesondere an der Aussprache gearbeitet. Ein wesentliches Ziel der Therapie ist es, die Aussprache und die Verständlichkeit zu verbessern und mehr Kontrolle über die Sprechbewegungen zu erlangen.

Stottern

Stottern bezeichnet eine Störung des Redeflusses, die sich in Form von Silben- und Lautwiederholungen, Blockaden oder Dehnungen äußern kann. Meist entsteht die Stottersymptomatik ohne erkennbare Ursachen im Kindesalter. Bleiben die Symptome bis ins Jugendalter bestehen, verschwinden sie im Erwachsenenalter nur noch selten vollständig. Jedoch können in der logopädischen Behandlung unterschiedliche Sprech- und Atemtechniken erlernt werden, die ein flüssigeres Sprechen ermöglichen und die Symptome für Außenstehende kaum noch hörbar machen. Zusätzlich soll die Therapie die Lebensqualität des Betroffenen steigern und neues Selbstvertrauen für den Patienten schaffen.

Störungen des Redeflusses sind auffällig und werden auch für kleine Patienten schnell zur psychischen Belastung. Häufig sind die Eltern geschockt, wenn ihr Kind auf einmal beginnt zu stottern und teilweise beim Sprechen nicht mehr vorwärts zu kommen scheint. Meistens werden emotionale Ursachen als Auslöser vermutet. Manchmal entstehen die Unflüssigkeiten jedoch ganz einfach, weil das Kind mehr sagen möchte als es kann.

 

Altersgemäße Unflüssigkeiten

Im Alter von 2-4 Jahren erweitert sich der Wortschatz des Kindes enorm und es lernt täglich neue Wörter und Sätze. Trotzdem ist der passive Wortschatz, also all das, was das Kind bereits verstehen kann, weiterhin bedeutend höher als der aktive. Es kann also vorkommen, dass das Kind etwas sagen möchte, aber das Wort im entscheidenden Moment nicht findet. Diese Zeit wird dann mit Wort- und Silbenwiederholungen überbrückt bspw. „weil weil weil“ oder „die die die“. Es kann auch vorkommen, dass sich das Kind an einem Gespräch beteiligen oder die Aufmerksamkeit anderer erlangen möchte, aber noch keine Idee hat, was es eigentlich sagen möchte. Auch in solchen Fällen kann es zu scheinbaren Stottersymptomen kommen. Diese lockeren Symptome sind vielleicht für das Umfeld irritierend, aber größtenteils unbedenklich.

Altersgemäße Unflüssigkeiten lassen sich in folgenden Punkten von einem beginnenden Stottern unterscheiden:

  • Es werden nur Silben (da-da-da), Wörter (weil-weil-weil) oder Satzteile (Ich will-ich will-ich will), aber keine einzelnen Laute wiederholt (d-d-d)
  • Es bestehen keine Blockaden (Kind holt Luft, aber bekommt kein Wort raus)
  • Das Sprechtempo bleibt unverändert
  • Es entstehen nur Pausen zur Sprechplanung (Was sage ich als nächstes? Welches Wort brauche ich?)
  • Es besteht kein Störungsbewusstsein (Kind bemerkt das Stottern selbst nicht und zeigt weiterhin Freude am Sprechen)
  • Es bestehen keine Begleitsymptome (Anspannung Gesichtsmuskulatur, ballen der Faust)
  • Dehnungen im Wort sind rein funktionell („Daaann wollen wir mal los“)

Festes Stottern

Aus einem altersgemäßen Stottern kann sich jedoch mitunter ein festes Stottern entwickeln. Beispielsweise, wenn das Kind plötzlich bemerkt, dass etwas mit der eigenen Sprache nicht stimmt, die Kontrolle über das Sprechen verliert und ein Schamgefühl entwickelt. Meist liegen einem festen Stottern jedoch genetische, neurologische oder psychologische Ursachen zugrunde, die innerhalb einer Therapie genau analysiert werden sollten.

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Unsere logopädische Therapie behandelt Störungsbilder aus ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten und -situationen. Wir erläutern Ihnen auf den folgenden Seiten Therapieansätze und Ziele zu Behandlung.

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